Was gibt es heute?
Unterbrechung – oder: Das Versengericht

Wenn schon die Hirten und ihre Vasallen – „Dolmetscher und Botschafter Gottes“, die „in seinem Namen die Menschen das göttliche Gesetz und die Lebensvorschriften lehren, und selbst die Person Gottes auf Erden vertreten“ (Konzil von Trient) – angesichts von Corona schweigen und oft nur noch der Toten gedenken, statt für sie zu beten, helfen vielleicht die Dichter – Rainer Maria Rilke – weiter:

Daß wir erschraken, da du starbst, nein,
daß dein starker Tod uns dunkel unterbrach,
das Bisdahin abreißend vom Seither:
das geht uns an; das einzuordnen wird
die Arbeit sein, die wir mit allem tun“.

Deshalb wird wegen des Todes meiner geliebten Schwiegermutter am 03. Dezember 2020 die Arbeit im ‚Ristorante il purgatorio‘ unterbrochen. Fünf Verse aus 34 Wörtern in einer Strophe müssen in dieser Woche genügen.